Geschichte der FW Gillenfeld

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Gillenfeld vollzog sich dann im Jahre 1880. Die Gründungsversammlung, bei der sich diese Feuerwehr ihre Statuten gab, fand am 12. September 1880 statt, durch Unterschrift bestätigten 70 Männer über 20 Jahre ihren Beitritt zur Wehr. Sie verfügte über 2 fahrbare Spritzen, 12 Feuereimer (der Bestand sollte erhöht werden), 9 Brandhaken und 4 Feuerleitern.Ständiger Chef dieser Feuerwehr war der jeweilige Bürgermeister. Der Vorstand setzte sich zusammen aus dem Hauptmann, den beiden Spritzenmeistern, den beiden Hakenmeistern und dem Kassierer, der auch gleichzeitig Schriftführer war. Die Übungen wurden auf den ersten Sonntag jedes Monats morgens 4.30 Uhr (!) Festgelegt.Eine große Bewährungsprobe hatte diese Feuerwehr am Ostersonntagmorgen des Jahres 1887 zu bestehen, als ein Brand in einer Scheune im Oberdorf ausbrach. Dabei fiel auch das ganze Oberdorf –bis auf 3 Häuser- in Schutt und Asche.

Wie weit durch den Einsatz der Gillenfelder Feuerwehr der Brand eingeschränkt werden konnte, ist in den Akten nicht festgehalten. Jedoch ist anzunehmen, dass diese Feuerwehrmänner ihr Menschenmöglichstes getan haben, das Feuer einzudämmen.Durch den Krieg im Jahre 1918 war die Mannschaftsstärke der Wehr stark gesunken. Sie wurde durch junge Männer wieder verstärkt und zählte dann 65 aktive Mitglieder.Erstmals wurde die Uniformierung dieser Männer beschlossen, um bei gemeinsamen Veranstaltungen besser geschlossen auftreten zu können. Zur Finanzierung wurden neben Zuschüssen von Gemeinde, Kreis und aus der Kameradschaftskasse, Theatervorstellungen aufgeführt, die diese Anschaffung möglich machten. Am 3. September 1920 wurde die Gründung einer Musikkapelle innerhalb der Feuerwehr beschlossen. Zur Anschaffung von Musikinstrumenten und für die Ausbildung der Musikschüler wurde ein Betrag von 2000 Mark aus der Kameradschaftskasse bereitgestellt. Die Ausbildung übernahm der Ehrenbrandmeister Josef Mayer.Am 21. Januar 1924 wurde von der Wehr in Anwesenheit des Pastors Dr. Keller der Beschluss gefasst, vor Ostern mit der Aufführung des Passionsspieles an die Öffentlichkeit zu treten.

Die Generalprobe fand am 15. März statt, und die letzte Aufführung wurde am Karfreitag, dem 18. April, gegeben. In einem Bericht darüber heißt es: „Die Anwesenden waren entzückt und tief ergriffen nach diesem vierstündigen Spiel. Das Bild, das die Wehr mit diesem unvergesslichen Passionsspiel in die Herzen der ca. 400 Besucher eingegraben hat, lebt fort in ihnen bis ins hohe Greisealter.“Die Wehr hat in einer Versammlung am 28.April 1924 beschlossen, aus dem Erlös der Aufführung eine Vereinsfahne anzuschaffen und diese zur ständigen Erinnerung an die Aufführung des Passionsspieles der Kirche zum Geschenk zu machen.. Nach dem 2.Weltkrieg waren nun nicht alle Wehrmänner vom Feld und aus der Gefangenschaft zurückgekehrt. So formierten sich die noch verbliebenden 16 Mitglieder neu, und durch Aufnahme von weiteren 16 Männern wurde die Wehr wieder alarmbereit gemacht.

Der Kassenbestand war 1948 durch die Währungsreform wertlos geworden. Durch Theateraufführungen versuchte man die leere Kasse wieder etwas aufzufüllen.Der traditionelle Familienabend, der seit 1920 alljährlich am Dreikönigstage stattfand, wurde beibehalten.Im Jahre 1954 wurde die erste Motorspritze TS 8/8 angeschafft. Dies war ein gewaltiger Fortschritt gegenüber der Handdruckspritze. In den Jahren 1960 und 1963 erfolgte die Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges (TSF) und eines Schlauchwagens. Die großen Vereinsaktivitäten in Gillenfeld zwangen uns zu Überlegungen, die Jugendlichen möglichst früh für den Feuerwehrgedanken zu begeistern. So kam es am 29.April 1982 zur Gründung einer Jugendfeuerwehr mit 17 Mitgliedern.

Das alte Feuerwehrhaus war trotz Umbauarbeiten in den 70er Jahren zu klein geworden.So wurde von der Verbandsgemeindeverwaltung eine auf die Zukunft ausgerichtete Planung für einen Neubau vorgelegt, die auch verwirklicht werden konnte. Im Herbst 1988 konnte mit den Arbeiten für das neue Gebäude begonnen werden.Bei den umfangreichen Arbeiten der Eigenleistung halfen fast alle aktiven Mitglieder tatkräftig mit. In vorbildlicher Weise beteiligten sich unsere Ehrenmitglieder und führten auch besonders zeitaufwendige Arbeiten in unermüdlichem Einsatz aus.So konnte im Mai 1990 Einweihung gefeiert werden. Im laufe der Jahre wurde auch das alte Tanklöschfahrzeug durch ein neues ersetzt.